Heggbacher Werkstattverbund zieht positive Bilanz – Auch Fa. Meffle erteilt Aufträge

192 Menschen mit Behinderungen arbeiten in Ehingen – Auftragslage schaut gut aus

EHINGEN 150 Menschen mit Behinderungen arbeiten in der Werkstatt des Heggbacher Werkstattverbunds der St. Elisabeth-Stiftung in der Breslauer Straße, 42 sind es in der Gesslerhalle. Mit Freude sind alle 192 an der Arbeit, die Stimmung am Arbeitsplatz ist gut. „Besonders stolz sind diese Menschen, wenn sie ein Produkt wie einen Schlauchwagen, an dem sie mitgearbeitet haben, in einem Baumarkt entdecken“, sagt Werkstattleiter Matthias Rehm.

Sollte es keine Arbeit geben, müssten die Behinderten anderweitig beschäftigt werden, denn die St.Elisabeth-Stiftung hat einen Betreuungsauftrag für die ihr anvertrauten Menschen von 8 bis 16 Uhr.

Matthias Rehm sorgt mit viel persönlichem Einsatz dafür, dass genügend Arbeit für seine Schützlinge da ist, nicht immer eine einfache Aufgabe. Mit dem vergangenen Jahr ist Rehm, anders als mit dem Jahr davor, zufrieden: „Die Auftragslage war gut, wir haben 2013 die Vorgabe vom Umsatz erfüllt“, zog er Bilanz. Da in beiden Werkstätten viel für die Husquarna-Group (früher Gardena) gearbeitet wird, (in der Gesslerhalle sind es 85 Prozent, in der Breslauer Straße 30 Prozent aller Arbeiten) ist die Auftragslage sehr wetterabhängig. Im verregneten Mai und Juni 2013 waren Bewässerungsgeräte nicht gefragt, das schlug sich sofort bei den Aufträgen nieder, die trockenen Monate danach ließen die Produktion wieder ansteigen.

Jetzt ist die Produktion für den Sommer voll angelaufen, auf die geschnittenen Schläuche schraubt Sven Obermeier Düsen, Sylvia Sauter, die diese Woche ganz neu in der Werkstatt ist, faltet den Schlauch zusammen und schiebt ihn in die Verpackung. „1300 Stück sind es jeden Tag“, erklärt Gruppenleiterin Ursula Rapp und schaut dabei Obermeier über die Schulter.

Außer für den Gartengerätehersteller werden in der Montageabteilung Reinigungsdüsen für Kärcher hergestellt. DIY Elementsysteme (früher Bohnacker), Meffle in Westerheim und NSK Neuweg, Liebherr, Alwa Tools und Meba-Bandsägen sind weitere Auftraggeber.

Nach den Aussichten für 2014 befragt, antwortet Rehm: „Es gibt nie eine Garantie für Aufträge, da hängt viel von der Witterung ab. Für das erste halbe Jahr sind wir zu 100 Prozent ausgebucht mit Geräten für die Bewässerung wie Schlauchwagen, Rasenregner, Anschlussgarnituren zwischen Wasserhahn und Schlauchwagen. Die Kunststoffaufträge dagegen sind nicht witterungsabhängig“, so Rehm.

Immer zu 100 Prozent ausgebucht sind die 18 Landschaftsgärtner. Sie haben jetzt ein weiteres Fahrzeug für Werkzeug- und Personentransport bekommen und werden im Frühjahr in die Gesslerhalle umziehen, weil dort mehr Platz ist.

„Der milde Winter erlaubt Pflanzarbeiten, aber die Hälfte der Gärtner arbeitet mit an den Schlauchwagen in der Gesslerhalle. Wenn der Schnee nicht mehr kommt, sind ab März alle wieder draußen“, erklärt Rehm.

Von Barbara Körner, schwäbische.de, (Erschienen: 16.01.2014 23:25)