Pater Benno Baumeister erhält Scheck über 10 000 Euro für Sozialprojekte in Burundi

Westerheim / hjs Große Freude bei Pater Benno Baumeister, der noch bis 19. September auf Heimaturlaub in Westerheim weilt. Der Missionar der Weißen Väter erhielt von Bernd Meffle, Inhaber und Geschäftsführer der Meffle Bernd GmbH Kunststoffverarbeitung, einen Scheck über 10 000 Euro. Das Geld will der 75-jährige Pater gezielt für zwei Sozialprojekte in der burundischen Hauptstadt Bujumbura verwenden.

Die von Firmenchef Bernd Meffle aufgestockte Geldsumme ist der Erlös einer Geburtstags- und Betriebsfeier (70. Geburtstag von Bernd Meffle und 40-jähriges Bestehen seiner Firma). Mit rund 400 Gästen hatte er die beiden Jubiläen im März gefeiert und auf Geschenke aller Art zugunsten von Geldspenden für Pater Baumeister verzichtet.

„Ich freue mich riesig über diese großzügige Spende und bedanke mich auch im Namen der armen Menschen von Burundi. Das Geld können sie sehr gut gebrauchen“, erklärte Baumeister, der – wie berichtet – am 29. Juni sein 50-jähriges Priesterjubiläum feierte. Er wirkt in der Diaspora-Gemeinde St. Augustin in dem Armenviertel Buyenz. Das Viertel ist bei 16 Moscheen zu 80 Prozent von Moslems bewohnt.

„Wir haben trotz der unterschiedlichen Religionen ein gutes Miteinander an“, betont er und ergänzt: „Trotz aller Armut sind wir eine lebendige und fröhliche Gemeinde.“ In seiner Pfarrei lebt er in einer Missionarsgemeinschaft mit Pater Damien Rwabukamba aus dem Kongo, Pater Hugo Leinz aus Burladingen sowie zwei Seminaristen.

Gezielt in zwei Projekte möchte Pater Benno Baumeister die gespendeten 10 000 Euro investieren: in die Berufsausbildung von Kindern ohne Perspektive und in den Wohnungsbau für mittellose Witwen mit mehreren Kindern. Der Seelsorger Benno Baumeister erläutert: „In beiden Fällen können wir nur Hilfe zur Selbsthilfe geben. Wir wollen mit dem Geld die Menschen ermutigen, ihre Lebenssituation zu verbessern. Wir möchten ihnen etwas Hoffnung schenken.“

Jungen Menschen, die nach der sechsten Klasse der Volksschule keine Berufsausbildung absolvieren können, möchte die Gemeindeleitung unter die Arme greifen: Sie sollen in einem halb- oder ganzjährigen Schnellkurs bei Kosten von rund 500 Euro je Auszubildender zu Köchen, Schreinern, Maurern oder gar Mechanikern auf privater Basis ausgebildet werden, um Anschluss in die Berufswelt zu gewinnen. „Meist schaffen die Jugendlichen den Abschluss und finden eine Tätigkeit. Es ist eine den Lebensunterhalt schaffende Maßnahme. Wir tun alles, damit sie danach auch einen Arbeitsplatz oder eine Beschäftigung finden“, erklärt der Geistliche.

Dann möchten der Westerheimer und seine Mitstreiter armen Witwen mit meist eigenen Kindern und Aids-Waisen zu den eigenen vier Wänden verhelfen. Sie sollen eine Zuwendung von rund 350 Euro für ein einfaches Haus erhalten, um ein Dach über dem Kopf zu haben. So reiche das Geld für das relativ teure Welldach sowie für die Fenster und Türen. Zum Hausbau beitragen sollen die Verwandten und Gemeindeglieder. Je nach deren Unterstützung werde das Häuschen mit getrockneten oder gebrannten Backsteinen gemauert und bei viel Glück auch noch verputzt. Mit Hilfe eines Rechtsanwalts würden die Grundstücksverhältnisse geregelt.

Zwei Ziele verfolgt Baumeister mit dem unter seiner Regie aufgebauten Aidszentrum namens „Nouvelle Espérance“ (neue Hoffnung): Kein Kind soll mit Aids geboren werden und junge Erwachse sollen nicht an Aids sterben. In dem Aids-Zentrum werden 2608 HIV-infizierte Menschen gepflegt und betreut. Davon stehen 1760 unter antiretroviraler Therapie. „Nouvelle Espérance“ trage auch Verantwortung für 2842 Kriegs- und Aidswaisen.

(Erschienen: 29.08.2013 20:25)